Eltern

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Die Hochbegabung und Hochsensibilität eines Kindes stellt für die Familie oft eine große Herausforderung im alltäglichen Leben dar. 

Oft entwickelt sich das Kind in den ersten Lebensjahren im häuslichen Umfeld der Familie frei nach seinen Bedürfnissen und in seinem Tempo. Vielleicht sind Ihnen bereits in der frühkindlichen Entwicklung die Besonderheiten Ihres Kindes aufgefallen. Häufig weisen hochbegabte und hochsensible Kinder einen deutlichen Entwicklungsvorsprung zu gleichaltrigen Kindern auf. Sie verfügen über eine hohe Auffassungsgabe sowie über ein gutes Gedächtnis, sie sind intrinsisch motiviert, die Geschehnisse der Umwelt aufzusaugen, mit dem Wunsch nach tieferem Verständnis. Zudem zeigen hochbegabte Kinder oft ein sehr hohes Streben nach Autonomie, welches mitunter sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Es sind kleine aufgeweckte, strahlende Persönlichkeiten, die willensstark mit wachen Augen durch die Welt gehen. (Merkmalsliste unter der Rubrik: Kindergarten/Schule)

Nicht selten kommt es zu ersten Schwierigkeiten beim Kindergarten- oder Schulbesuch. 
Bereits im Kindergartenalter spürt das Kind seine Andersartigkeit und nimmt die Nichtpassung zu den anderen Kindern wahr. Durch die verschiedenen Altersgruppen liegt in den Kindergartengruppen eine hohe Heterogenität vor. Hinzu kommt ein offenes, breites Angebot im Kindergarten, sodass das hochbegabte/begabte Kind einige Beschäftigungsmöglichkeiten zur Auswahl hat, somit kann das Kind die Nichtpassung besser kompensieren. Welches den nach autonomiestrebenden Kindern zugutekommt. Mit Eintritt in die Schule, wo deutlich engere Strukturen vorgegeben sind und der Lehrplan das Tempo bestimmt, ist das Kind deutlich eingeschränkter. Nun kann sich das Kind nicht mehr selbstbestimmt, frei nach seinen eigenen Interessen und in seinem Tempo entwickeln. Folglich ergibt sich oft eine kognitiven Unterforderung. Durch die Nichtpassung fühlt sich das Kind eventuell fremd, unverstanden und es kommt zu Problemen.

Je nach Persönlichkeit des Kindes fällt die Kompensationsstrategie für die Nichtpassung unterschiedlich aus. Sie zeigt sich in verschiedener Weise wie beispielsweise Rückzug, Ängste, ein auffälliges sozial-emotionales Verhalten, Aggressionen, Unkonzentriertheit und motorische Unruhe usw., aber auch psychosomatische Beschwerden sowie psychische Auffälligkeiten kommen häufig vor. Daher sind Fehldiagnosen wie zum Beispiel ADHS nicht ungewöhnlich, welche dann oft zu Negativspiralen werden. Schulische Minderleistung kann ebenfalls eine Folge von Unterforderung sein. Da die Anzeichen einer Unterforderung denen einer Überforderung gleichen können, ist eine Hochbegabung manchmal schwer zu identifizieren.
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